Mit Kunst in die „Küchenschlacht“

vom Aus der Redaktion des Stormarner Tageblatt

 

 „Kochen ist für mich kein Muss, sondern Lebensqualität“, lautet das Motto von Megi Balzer aus Reinfeld. Im Februar ist die Künstlerin in der ZDF-Show „Küchenschlacht“ zu sehen.

Als Künstlerin ist sie lange bekannt. Als Musikerin baut sie sich einen Namen auf und jetzt kocht Megi Balzer auch noch. Das heißt: Eigentlich hat sie schon immer mit großer Begeisterung gekocht. „Kochen macht mir Spaß, das ist Lebensqualität“, erzählt die aus Georgien stammende Reinfelderin: „Ich betrachte kochen als Kunst.“

Kunst steht am Anfang, wenn sie ein Gericht oder gleich ein Menü entwickelt. Ein Bild im Kopf, dass sie zu Papier bringt. Mit einem handelsüblichen Tinten-Roller skribbelt sie auf Papier, ein paar Striche, verwischt mit dem Finger, Strukturen bilden sich heraus, Licht und Schatten, das Werk gewinnt Tiefe. „Wenn es mir gefällt, dann koche ich es. Und wenn es mir schmeckt, dürfen die anderen auch probieren.“ Zu den bevorzugten Testessern gehört ihr Ehemann Frank. „Der ist sehr offen“, erzählt die 40-Jährige: „Er ist auch sehr kritisch. Und weil er blind ist, kann ich ihn optisch überhaupt nicht beeindrucken.“ Da zählt nur der Geschmack.

 Und der hat es bei Megi Balzer in sich. In einer großen Schublade liegen sauber aufgereiht eine Unzahl an Gewürzgläsern. Hier verschiedene Paprika und Chili-Sorten, dort die indisch-asiatischen Mischungen. Megi Balzer: „Gelegentlich lasse ich mir auch was von meinen Eltern aus Georgien schicken.“ Je nach Jahreszeit baut sie im Garten Kräuter, Obst und Gemüse selber an. So kennt sie es aus ihrer Heimat. „Kochen ist Geselligkeit in Georgien. Man sitzt zusammen, kocht zusammen, isst zusammen“, berichtet sie. Von Großtante Luba, über deren Demenz-Erkrankung sie ein liebevolles Buch machte, und der Oma väterlicherseits lernte sie als Kind kochen. „Hier wissen die Leute nicht, wie man einen Granatapfel öffnet und müssen sich darüber ein Youtube-Video ansehen. Ich bin damit aufgewachsen“, verrät die diplomierte Künstlerin.

Sie komponiert Farben und Aromen auf dem Teller – Suppen oder weiche Gemüse bekommen etwas mit Biss zugesetzt und Würziges mischt sie gerne mit einem Hauch Süße.

Aus Spaß hat sie sich bei der ZDF-„Küchenschlacht“ beworben und wurde nach einem einstündigen Telefoninterview angenommen. Die Macher überzeugte ihr Mix aus Kunst und Kochen, der sich als roter Faden durch die Sendungen ziehen wird. Vom 8. bis 12. Februar wird Megi Balzer jeweils ab 14.15 Uhr im zweiten Programm zu sehen sein. Gecoacht wird sie von Nelson Müller. Der Speiseplan musste bereits vorher eingereicht werden. Mit gefüllten Auberginenröllchen mit Walnusspaste, gefülltem Kaninchenfilet in Schinken-Gouda-Mantel, Entenbrust mit Pflaumen-Zwiebel-Whiskey-Chutney und karamellisierten Nüssen sowie Kirschtörtchen will sie die Juroren überzeugen.

In Kürze steht das nächste Projekt auf Megi Balzers Zettel: Eine Woche lang besucht sie einen Cousin in Moskau. „Der betreibt da ein georgisches Restaurant. Da mache ich ein Praktikum“, denn die Idee, ein eigenes Restaurant zu eröffnen, spukt ihr durch den Kopf.

 

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erstellt am 20.Jan.2016 | 06:00 Uhr

Reinfelder Künstlerin in der Küche

 vom 6. Februar 2016  Lübecker Nachrichten

 

 

Reinfeld. Ihr Menü sieht gezeichnet schon köstlich aus: Rinderleber in einer Soße mit Granatapfelkernen, Auberginenröllchen mit Walnusspastete, gefülltes Kaninchenfilet im Schinken-Gouda-Mantel, Entenbrust mit Pflaumen-Zwiebel- Whiskey-Chutney und karamellisierten Nüssen sowie Kirschtörtchen - mit diesen Leckereien tritt die Reinfelderin Megi Balzer in der kommenden Woche bei der ZDF-Küchenschlacht gegen fünf weitere Hobbyköche an. Eine Jury bewertet die Kreationen, nach und nach scheidet ein Teilnehmer aus.

 

Doch bevor ihre Köstlichkeiten auf den Koch-Show-Teller kommen, hat die Künstlerin ihre Ideen gezeichnet, mit einem schlichten schwarzen Tintenroller auf Papier. So macht sie es immer, auch zu Hause.

 

Und so hat sie die Macher der Koch-Show bei der Auswahl der Kandidaten überzeugt. „Kochen ist für mich Kunst“, sagt Megi Balzer, die gebürtig aus Georgien stammt. Mit georgischer Küche hat sie sich auch für die Koch-Show beworben. Skizzen ihrer Gerichte zu zeichnen, bevor sie überhaupt an den Herd geht, sind ein Aspekt ihres Kunstverständnisses. „Wenn mir gefällt, was ich sehe, dann koche ich es“, sagt die 40-Jährige.

 

Das Visuelle setzt sie in Geschmack um, verwendet stets ausgesuchte Gewürze und hat das Quäntchen Fingerspitzengefühl für die passende Menge. „Ich koche nie nach Rezept. Das wäre für mich so, als würde ich ein Bild abmalen“, erzählt die Künstlerin. Wie sie es macht: Es bleibt ihr Geheimnis. Die Juroren der Küchenschlacht jedenfalls waren begeistert von ihrem schwarz-weißen, wenige Seiten starken Skizzenbüchlein, das sie schon im Vorwege einreichte und das sie täglich als Vorlage mit in der Sendung hat.

 

Kritisch beurteilt zu werden, kennt Megi Balzer durchaus auch von zu Hause. „Mein Mann und meine Tochter sind meine Testesser“, sagt sie lachend. Und nicht immer kommt sie mit allem durch. „Mein Mann ist besonders kritisch. Er ist blind. Optisch ist er also gar nicht zu beeindrucken, sondern nur mit Geschmack“, sagt die Reinfelderin.

 

Geschmack kommt bei Megi Balzer aus einer großen Schublade in ihrer Küche. Dicht an dicht liegen darin kleine Glasbehälter mit den unterschiedlichsten Gewürzen. Die orientalischen Mischungen mag sie besonders gerne, Tandoori Masala oder Curry zählen zu ihren Lieblingsgewürzen. Oder Koriander, der typisch für die georgische Küche ist. Einen speziellen Kräuter-Mix verwahrt Megi Balzer im Apothekerschrank. Die Zutaten stammen aus Georgien - aus 5000 Metern Höhe. „Die Kräuter eignen sich hervorragend zum Marinieren von Braten“, erzählt die Hobbyköchin, die hin und wieder von ihren Eltern mit Nachschub aus der Heimat versorgt wird.

 

Sie malt, sie macht Musik, sie schreibt Bücher. Megi Balzer ist umtriebig. Ideen hat sie viele. Auch ein eigenes Restaurant spukt in ihrem Kopf herum. Praxiserfahrung sammelte sie jetzt in Russland.

 

Sie hospitierte vergangene Woche in einem Restaurant mit georgischer Küche in Moskau, das von ihrem Cousin verwaltet wird. „Es war eine spannende und sehr intensive Zeit. Ich bin voller Eindrücke“, berichtet Megi Balzer. Und: „Ich war geschockt von der Lebenssituation der Menschen dort.“ Die Künstlerin tauchte ein in eine Welt, „die so bei uns unvorstellbar ist“. Die Küche des noblen Restaurants: im Keller, ohne Fenster. „Die Menschen arbeiten dort von morgens bis abends ohne Tageslicht“, berichtet die Reinfelderin. „Es gibt keine Geschirrspülmaschine, alles wird von Hand abgewaschen. Und am Ende des Tages haben sie umgerechnet zehn Euro verdient.“

 

Auch Megi Balzer arbeitete in der Enge der Kellerküche, nahm sich als „die aus Deutschland“ zurück, faltete 250 Chinkali am Tag - mit Fleisch gefüllte Teigtaschen -, half, wo sie konnte. „Das war ein gruseliges Kapitel in meinem Leben“, sagt sie. „Aber beeindruckt hat mich der Wille der Menschen und wie sie zusammenhalten, trotz der Umstände.“ Mit Koch-Show, damit hatte das alles nichts zu tun.

 

Verena Bosslet

http://LN-Medienhaus.de

 

 

 

Megi Balzer

Diplomierte Künstlerin

 

Reinfeld (Schleswig-Holstein) 

Tel.: 04533 8129

 

Instagram: @megi_balzer / https://www.instagram.com/megi_balzer/?hl=de 


- Meine Kunst auf Singulart: https://www.singulart.com/de/k%C3%BCnstler/megi-balzer-26821?ref=ts